Adventszeit! Zeit der Besinnung?

„Advent“ ist Latein und heißt „Ankunft“. Der Advent ist eine Fastenzeit (Vorbereitungszeit), in der wir uns auf die Ankunft Jesu Christi in unseren Herzen vorbereiten. Jedes große Fest braucht eine gute Vorbereitungszeit. Nicht nur um alles schön zu machen, sondern auch damit wir uns innerlich vorbereiten. Aber worauf bereiten wir uns innerlich vor?
Gott wird Mensch, in Jesus Christus. „Wer`s glaubt wird selig!“ – Stimmt, selig bedeutet glücklich, vom lat. salin „Glück, Heil“.
Wenn ich so die Menschen in der Adventzeit beobachte, dann kommen die mir nicht so selig vor. Am wenigsten ich mir selbst.
Chorprobe, weil das Konzert ansteht, Geschenkeliste erstellen und Karten basteln, das Krippenspiel muss vorbereitet werden und meine Tante möchte auch mal wieder ein Telefonat mit mir haben. Vor lauter Vorbereitung komme ich gar nicht mehr zur echten Vorbereitung… Und überhaupt, die Arbeit machen eh immer die Gleichen.
Aber wenn ich echt darüber nachdenke, dann habe ich die Erfahrung gemacht, dass es beim „besinnlich sein“ nicht so sehr auf das „Besinnen“ in einem stillen Raum ankommt.
Denn der „stille Raum“ ist schon in mir. Es geht doch um die Haltung, mit der ich all die tollen und letztlich auch für Andere und für mich wertvollen Vorbereitungen im Advent lebe.
Gehe ich da gehetzt und gestresst dran oder gebe ich die Führung ab? Bleibe ich innerlich entspannt, wenn die Plätzchen anbrennen oder lache ich auch mal über mich selbst?

Wenn Jesus uns entwas zeigt, dann dass wir nicht perfekt sein müssen. Klar geht es auch darum Dinge „schön“ zu machen und so gut es geht, aber daran hängt nicht unsere Wertschätzung.
Machen Sie sich bewusst, wie sehr sich die Leute freuen werden, die das Konzert hören für das Sie so lange proben. Stellen Sie sich das leuchten in den Augen der Tante vor, die sich über den Anruf freut. Dann kommt Freude in das Herz. Machen wir uns nicht den Stress „besinnlich“ sein zu müssen. Advent heißt Ankunft. Der Friede und die Freude möchte ankommen in unseren Herzen, das geht nicht auf Knopfdruck. Das geht wenn man sich immer mal erinnert, dass Gott uns trägt und diesen Frieden schenkt. Er ist kein Produkt, sondern ein Geschenk.

Hier finden Sie wieder ein Ausmalbild für Ihr Kind!

 

Der König und seine drei Töchter

Es war einmal ein König der hatte drei Töchter. Er wusste nicht welchen der drei Töchter er sein Königreich vermachen sollte. So stellte er allen drei Kindern eine Aufgabe. Die Jenige, die seine Aufgabe erfüllen würde, sollte einmal das Königreich erben. Als alle seine drei Töchter vor seinem Thron standen sagte er: „Findet das Wertvollste in meinem Königreich, dass ihr selbst wenn ihr Königin seit verschenken könnt, weil ihr es wirklich besitzt.“
Da machten sich die Töchter auf die Suche. Es musste ja etwas sein, dass sie selbst besaßen und dass zugleich das wertvollste war was sie hatten. Sie durchsuchten ihre Kammern voll Gold und Edelsteine. Nach drei Tagen kamen sie zu ihrem Vater zurück. Die erste Tochter brachte eine Sanduhr vor den König. „Das ist das Wertvollste das ich habe: Es ist Zeit. Ich schenke den Menschen meine Zeit.“ Der Vater war beeindruckt. „Du wirst einmal eine weise Königin“ sagte er zu seiner ersten Tochter. Die zweite Tochter machte eine weite Geste, die auf ihr eigenes Ohr zeigte. „Das ist das Wertvollste das ich habe. Ich schenke mein Ohr. Ich möchte den Menschen zuhören und ganz Ohr für ihre Sorgen und Nöte sein.“ Der Vater freute dich. „Du wirst einmal eine weise Königin“ sagte er zu seiner zweiten Tochter. Dann kam die dritte Tochter vor den Vater. Sie war sich unsicher, denn sie fand die Geschenke ihrer Schwestern durchaus bemerkenswert, aber etwas hatte sie dennoch vermisst.
„Das Wertvolltest, dass ich habe ist doch nicht nur meine Zeit und meine ganze Aufmerksamkeit“, sagte die dritte Tochter. „Das wertvollste bin doch ich. So wie mich Gott geschaffen und mich euch allen zum Geschenk gemacht hat. Wenn ich Königin bin möchte ich mich selbst schenken. Meine Zeit, mein Ohr, meine Füße und Talente. Ich möchte einfach da sein, so wie ich bin. Ich möchte offen sein für das was mir begegnet, ob es nun schwer oder leicht sein wird. Und wenn ich den Menschen mein Ohr und meine Zeit geschenkt habe, dann möchte ich alles was ich an Sorgen erhalten habe dem wahren König bringen, der die Welt regiert und immer noch in ihr herrscht. Ich möchte sie Gott weiter schenken, denn ich alleine kann unmöglich alles tragen, was die Menschen mir bringen. Ich möchte mich ganz verschenken und mich ganz loslassen in Gottes Hand.“

Da freute sich der Vater. Und weil alle seine drei Töchter verstanden hatten, was das Wesen einer wahren und weisen Königin ausmacht, teilte er sein Reich unter allen drei Kindern auf. Und so herrschten sie gemeinsam in Liebe und Achtung und lernten von und miteinander, was es heißt als weise Königin zu leben.

 

Foto Beitragsbild: advent-pixabay – conger design