Kreuzweg Mariä Himmelfahrt Schönholthausen
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufriedenzustellen, Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen. (Mk 15,15)
Pilatus verurtielt einen unschuligen Menschen. Er lässt sich von der Menge beeinflussen, die ruft: „Kreuzigt ihn!“.
Wo habe ich Menschen verurteitlt? Wo habe ich meine Vorurteile nicht revidiert?
Vielleicht bin ich auch selbst verurteilt worden… Jesus lässt es an sich geschehen. Er bekämpft nicht Hass gegen Hass, sondern antwortet mit seiner Vergebung und Barmherzigkeit.
2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
Sie übernahmen Jesus. Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt. (Joh 19,16b–17)
Jesus trug sein Kreuz, trotz des Wissens um seinen grausamen Tod. Er nahm die Wirklichkeit an, weil wer wusste, dass Gott ihn nie verlassen kann.
Welche Kreuze muss tragen? Wer hilft mir meinen Schmerz anzunehmen?
3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
„Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.“ (Joh 13,34)
Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz. Gottes Sohn fällt. Seine Liebe ist so groß, dass er als Mensch alle Lasten mit uns teilt.
Auch die Last unter schweren Prüfungen zu fallen. Wo bin ich gefallen? Wo war ich am Boden – unten ?
Was hat mir geholfen aufzustehen? Jesus hilft seine große Liebe zu dir uns zu mir. Er steht auf aus der Kraft dieser Liebe.
4. Station: Jesus begenet seiner Mutter
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
Was hilft mir zu bleiben, wenn andere leiden? Was gibt mir Kraft?
5. Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
den Vater des Alexander und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.“ (Mk 15. 21)
6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
Die Menschen beschimpfen und bespucken ihn. „Er wurde verurteilt zum schändlichsten Tod, also ist er nicht der für den er sich immer gehalten hat“, so spotten sie.
Jesus ist allein mit seinem Schmerz. Seinem Schmerz am ganzen Körper und seinen Schmerz über die Hartherzigkeit der Menschen.
Da kämpft sich eine Frau aus der Menge. Sie stößt Arme zur Seite, bahnt sich einen Weg bis sie am Weg des Verurteilten steht. Sie sieht ihn langsam auf sich zu kommen.
Mutig springt sie nach vorne. Sie hält Jesus ein weißes Tuch auf das Gesicht. Liebevoll, vorsichtig und sanft. Als sie es von seinen blutenden Wangen nimmt reißen die Soldaten sie weg.
Einen letzten Blick kann sie noch auf Jesus richten, dann versterren die staubigen Menschen ihren Blick.
Als sie das weiße Tuch bedrachtet, berührt sie ein heiliger Schauder. Auf dem Tuch ist das Gesicht Jesu zu sehen. Deutlich ein Menschengesicht, das leidet und doch voll Liebe leuchtet.
7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
Wo bin ich echt, in meinem Miteid und warum? Was hilft mir echt dem Anderen zu sehen?
9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
Dieses Schweigen ist laut. Es ist das ohrenbedeubende Schweigen der vielen Menschen, die Demütigung erfahren. Bloßstellen geht leicht. Ein Wort bei WhattsApp, eine böse Geschichte
10. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
„Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte aber Jesus“ (Joh 19,18)
Vielleicht bin ich an eine Beziehung festgenagelt, die mir viele Schmerzen bereitet. Aber von der ich weiß, es ist jetzt dran zu bleiben.
Bin ich bereit auszuhalten? Bin ich bereit mich festnageln zu lassen?
11. Station: Jesus stirbt am Kreuz
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
Und doch ist etwas unglaublich liebendes in dem Tod Jesu. Er vergibt seinen Peinigern. Er versöhnt den Verbrecher mit Gott und er legt seinen Geist vertrauensvoll in die Hände Gottes, des Vaters.
12. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
12. Station: Jesus wird zu Grabe getragen
V Wir beten dich an, Herr Jesus Christ,
und preisen dich.
A Denn durch dein heiliges Kreuz hast du
die Welt erlöst.
„Josef aus Arimathäa ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Und er nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war. Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach.“ (Lk 23, 51)
Begraben. Alle Hoffnung, alle Freude begraben. Jesus ist tot und die Stille breitet sich über die Herzen der Jünger, der Freude Jesu aus. Es braucht die Zeit der Trauer, die Zeit der Tränen, der Stille und der Wut. Es braucht die Zeit zu begreifen, dass ein Mensch tot ist. Es braucht den Karsamstag. Den Tag der Stille und der Grabesruhe. Nur wenn ich diesen Zeit zulasse, kann ich erfahren, wie groß Gottes Liebe ist. So groß, dass er den Leidensweg der Menschen bis zum Schluss gegangen ist, um uns, dich und mich zu erlösen. Um uns das Leben zu schenken.
Das echte, wahre und volle Leben mit Gott.